Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital

10. Bewertungen, Werte und Gegenwerte

Bewertungen der Passiva (Gegenwerte):

Werterhöhungen durch Bindungen durch die Gegenwerte

Die Gegenwerte sind geeignet, Gefühle auszulösen oder zu verstärken wie z.B.

1. Sicherheit, z.B. im Alter, der Rente, der Rendite.
2. Reichtum.
3. Status.
4. Freiheit, z.B. im Sinne von "Keine Rücksicht auf andere nehmen müssen".
5. Unabhängigkeit, z.B. nicht auf andere angewiesen sein müssen.
6. Flexibilität, z.B. jederzeit in eine andere Situation wechseln zu können.

Aus solchen beispielhaft aufgezeigten Motiven heraus entstehen Bindungen an die Gegenwerte. Die eigentlich bewerteten Güter (der Aktiva) können sogar völlig in den Hintergrund treten. Z.B..

1. wenn die Höhe des Aktienkurses wichtiger ist als die Beteiligung an der Aktiengesellschaft.
2. wenn etwas "um keinen Preis der Welt" hergegeben wird.

Die Werterhöhungen betreffen nur die gebundenen Personen. Gegenüber Dritten oder Unbeteiligten sind die Werterhöhungen so lange bedeutungslos, so lange sie nicht Interesse am Erwerb der realen Sache haben, die den Gegenwert repräsentiert und damit die Bindung ermöglicht.

Die Bindung kann auch zwanghafte Merkmale aufweisen, wie z.B.

1. beim Fetischismus.
2. als Talisman.
3. als Glücksbringer.
4. als Familienerbe.
5. durch ein Geschenk.
6. durch einen Verdienst (eine Auszeichnung).

In solchen Fällen beherrscht die persönliche Bindung jegliche Auseinandersetzung über einen Wert und einen Gegenwert. Häufig unterbleibt sie im Alltag deshalb auch, bzw. erfolgt nur in Notfällen, bei Katastrophen oder gravierenden Umbrüchen im Leben.