10. Bewertungen, Werte und Gegenwerte
Ein paar Binsenweisheiten zu den Bewertungen:
- Die Sichtweise der bewertenden Person entscheidet über den
Wert: Jede Person wird dasselbe anders bewerten.
- Bewertungsvorschriften, Bewertungsrichtlinien helfen, Werte
zu finden, zu simulieren, vorzutäuschen, festzulegen, zu
belegen, nachzuweisen, nachvollziehbar und im Umgang mit Dritten
gültig zu machen.
- Bewertungen benötigen Akzeptanz.
- Akzeptierte Werte erleichtern Tausch, Austausch,
Verteilungen und Verrechnungen.
- Bewertungen Dritter ersetzen niemals die erforderliche
Einigung zwischen Parteien über die Werte: den Preis.
- Über akzeptierte Werte erfolgt meistens eine
stillschweigende Einigung.
- Was nicht bewertet wurde, hat dennoch einen Wert.
- Der Eigenwert, Selbstwert (das SEIN) entzieht sich jeglicher
Bewertung.
- Jede Bewertung hat eine finale Orientierung, d.h. sie dient
einem bestimmten Zweck.
- Die Unterschrift unter eine Bewertung ist ein Symbol der
Akzeptanz der Bewertungen und ihrer Grundlagen, nicht der
"Richtigkeit" der Bewertungen.
Ein paar Binsenweisheiten zu den Werten:
- Werte sind immer das Ergebnis einer Entscheidung der
bewertenden Person (für den jeweiligen Wert).
- Werte sind immer das Ergebnis der Berechnung: Zugewiesener
Wert abzüglich Folgelasten bzw. Belastungen.
- Werte sind abhängig von der bewertenden Person.
- Werte sind immer relativ, niemals fest bzw. von Dauer.
- Werte können selbst wieder bewertet werden.
- Werte sagen etwas aus über die Bewertung der Gegenwart der
aktuellen Situation.
- Werte sagen etwas aus über die bewertende Person.
- Werte sagen etwas aus über den Bezugsrahmen der Bewertung.
- Werte sind immer subjektiv, niemals objektiv.
- Werte bestätigen sich erst in der Zukunft, gleichgültig wie
sie gegenwärtig beziffert werden.
Ein paar Binsenweisheiten zu den Gegenwerten:
- Gegenwerte verselbständigen sich und koppeln sich von den
Werten (der Aktiva) ab, sobald die Gegenwerte benannt bzw.
beziffert wurden.
- Gegenwerte werden, sobald sie benannt sind, "objektiv" -
zumindest gegenüber Dritten.
- Entkoppelte Gegenwerte benötigen keine Werte mehr: sie
führen ein Eigenleben.
- Gegenwerte begründen Ansprüche.
- Gegenwerte begründen Macht.
Und eine Mahnung:
Der Eigenwert und der Selbstwert entziehen sich
jeglicher Bewertung: Das Wertvollste hat "keinen Wert" im Sinne
eines Wertansatzes oder einer Bewertungsmöglichkeit.