Prozess der Teilungen
Der Prozess der Teilungen zeigt den Weg auf, der bei der
Entwicklung dieses Kontextes vom Autor Heinrich Keßler gegangen
wurde.
Am Beispiel des Logos werden die Entwicklungen von Vermögen,
Kapital und Humankapital vom Nichts durch fortschreitende Teilungen
bis wieder zum Nichts aufgezeigt.
Alle Teilungen:
- geschehen ständig,
- geschehen stetig,
- geschehen gleichzeitig,
- geschehen überall,
- sind anlasslos, benötigen also keinen Anlass,
- sind grundlos, benötigen also keinen Grund und keine
Begründung,
- bedingungslos, sind nicht an Bedingungen gebunden,
- sind endgültig,
- sind unumkehrbar,
- sind immer "Binnenteilungen".
Durch die Teilungen entstehen immer die Strukturen:
- das Ganze (Ungeteilte): Es bleibt unverändert (von
außen betrachtet): Es kommt nichts hinzu und es wird auch nichts
davon weggenommen.
- das Teil oder das Teilchen: Jedes ist eine eigene Welt. Jede
eigene Welt ist für sich betrachtet wieder ein Ganzes.
- die Teile (alle Teile oder Teilchen): Sie verhalten sich
zueinander und miteinander.
- Ereignisse: Zusammenstoß, Halt, Ergänzungen. Verkantungen,
Schubs, Anziehung, Abstoßung, Drift,
- Verortungen: Alles hat (innerhalb des Ganzen) seinen Platz.
- Dynamik: Wechsel der Orte innerhalb des Ganzen.
- Grenzen und Begrenzungen des Ganzen: Die Teile und Teilchen
können bestimmte Dimensionen nicht überschreiten. Die Summe
aller Grenzen der Dimensionen, die von den Teilen oder Teilchen
abgedeckt werden, sind und bilden die "Grenze und die
Begrenzungen des Ganzen". "Das Ganze" kann diese Grenzen und
Begrenzungen "aus eigener Kraft" nicht verändern oder gar
überwinden.
- Pulse: Alles stößt auch an die Grenzen (des Ganzen), dellt
"von Innen" an diese Grenze "von innen": Die Form des Ganzen und
die Gestalt ändern sich (von außen betrachtet).
- Verdichtungen und Dehnungen des Ganzen: Die Teile und
Teilchen "rücken näher zusammen" oder driften auseinander: "Von
außen betrachtet" wird oder erscheint "das Ganze" mal kleiner
oder größer.
- Rhythmus, Takt, Zyklus, Bewegung: Die Ereignisse im Innern
des Ganzen gleichen immer wieder aus, was "zuvor" sich verändert
hat oder zu haben scheint. Es entstehen Wiederholungen und damit
die Zeitstrukturen: Rhythmus, Takt, Zyklus: Die Bewegungen
scheinen bestimmten Regeln zu folgen: Es entstehen Regeln,
Gesetze, Naturgesetze, Bedingungen, Voraussetzungen, Auslöser:
Sie sind wiederum Teile des Ganzen und der Teile und Teilchen
innerhalb des Ganzen.
Das Ganze bleibt immer vollständig und vollkommen erhalten: Die
Teilungen bewirken lediglich, dass Komponenten des Ganzen "in
Teilen" (oder in oder als "Teilchen") betrachtet werden können.
Die Teile ("Teilchen") entwickeln ihre Eigengesetzmäßigkeiten:
Sie werden, sind und bleiben durch die Teilungen "eigene,
vollständige Welten" innerhalb aller Welten, aus denen sie geteilt
wurden.
Alle Teile ("Teilchen") entwickeln ihre eigenen Verhaltensweisen
gegenüber anderen Teilen durch die Art und Weise, wie sie von
anderen Teilen ("Teilchen") beeinflusst werden, also Energien
erhalten oder auf die anderen Teile ("Teilchen") einwirken. Alles
erscheint sowohl chaotisch als auch bestimmt gleichzeitig: Es
brodelt und ist unbeweglich und starr gleichzeitig.
Alle Teile ("Teilchen") nehmen innerhalb des Ganzen einen
bestimmten Platz ein, aus welchem sich die Verhältnisse zu allen
anderen Teilen ("Teilchen") ergeben. Die Verortung kann das Teil
("Teilchen") nicht selbst bestimmen, verändern oder aufgeben: Alles
scheint (und ist es auch:) wohlgeordnet.
Bewegungen können nur vom jeweiligen "Außen" beobachtet werden.
Die gleichen Bewegungen, besser: Änderungen der Verortungen
zueinander, erscheinen nach den unterschiedlichen Blickwinkeln
völlig unterschiedlich:
- aus der Sicht des Bewegten: Es ändern sich nur die
Blickrichtungen und Reaktionen.
- aus der Sicht des Bewegenden: Es ändern sich Nähe und
Distanz, Bindung und Verbindung.
- aus der Sicht von einem "Außen": Es ändern sich Form und
Gestalt sowie Verhaltensweisen, Verhaltensmuster.
- aus der Sicht der unmittelbaren Umgebung (des Ganzen, des
Teiles oder des "Teilchens"): Es entstehen und wirken
Annäherungen, Entfernungen, Entgegenkommen, Gegenläufigkeit,
Parallelität, Gleichzeitigkeit, Hier und Dort, Jetzt und Vorher
oder Nachher, gleiches Tempo ("Stillstand",
"Bewegungslosigkeit"), Tangenten, Berührungen, Gegensätze: Ein
andere Teil oder Teilchen "verkörpert" das Gegenteil. Es
entstehen Wechselwirkungen per se.
- aus einer Draufsicht auf das "Ganze": Es scheint sich alles
nach Gesetzen und Gesetzmäßigkeiten zu ereignen.
- aus der Sicht von nicht unmittelbar Beteiligten oder
Betroffenen: Aus ihrer "großen Ferne" betrachtet scheint nichts
zu geschehen.
- aus der Sicht der unmittelbar Betroffenen und Beteiligten:
Es erscheint alles zwangsläufig und wie selbstverständlich zu
geschehen. Es geschieht mit den Betroffenen und Beteiligten,
durch die Betroffenen und Beteiligten und wirkt sich auf die
Betroffenen und Beteiligten gleichzeitig aus.
Eigenbewegungen werden nicht wahrgenommen: Sie scheinen nicht zu
geschehen. Aus der Binnensicht des Ganzen, der Teile oder der
Teilchen scheinen sich "nur die Anderen" oder "das Andere" zu
verändern. Alle Versuche, sich selbst ändern zu wollen, enden
deshalb auch immer in der Aufgabe des Widerstandes gegen die "Welt,
so wie sie nun einmal ist und wie sie sich ergeben hat".