51. Verteilung des Vermögens
Verteilung durch Bonität
Bonitätskriterien
Die Einschätzungen der Bonität beziehen sich immer auf die
Zukunft. Was war, war und was ist, ist, gleichgültig, ob und wie die
Bonität eingeschätzt worden ist oder wurde.
In der Regel wird angenommen, dass Ereignisse und
Verhaltensweisen, die in der Vergangenheit vorkamen und aktuell
ebenfalls geschehen, auch in Zukunft sich wiederholen werden. Für
die Bonität von Bedeutung sind deshalb fast immer:
- die Erfahrungen,
- die Risikofreude,
- die Verlässlichkeit,
- die Berechenbarkeit (Überschaubarkeit),
- die Kontinuität, der Fortschritt (im wahrsten Sinne des
Wortes),
- die Stetigkeit,
- die Zahlungsmoral,
- die eindeutigen und klaren Adressen,
- die Profile,
- die Verhaltensmuster.
Die momentanen Einschätzungen der Bonität werden korrigiert
durch:
- die zu erwartenden Brüche in den persönlichen, beruflichen
und fachlichen Verhältnissen,
- die Bonität der Sicherheiten,
- neue Umfänge der Geschäfte und Angelegenheiten,
- neue Wagnisse,
- neue Personen,
- neue Moden,
- neue Trends,
- neue Interessen,
- neue Partner,
- neue Entwicklungen.
Die Einschätzungen der Bonität werden dann verfeinert um die
Einschätzungen der Bonität:
- der Partner,
- der Gläubiger,
- der Banken und Kreditinstitute, mit welchen der zu
Beurteilende zusammenarbeitet,
- der Eigner (Aktionäre, Eigentümer, Gesellschafter),
- der vertretenden Personen (Vorstände, Geschäftsführer,
Führungskräfte),
- der Leistungsträger (Experten, Mitarbeitende),
- der Einflüsterer (Berater, Trainer, Lehrer, Coaches),
- der Wettbewerber,
- des Umfeldes,
- der Branche.
Bei den Einschätzungen der Bonität empfiehlt sich in der Regel,
genau hinzuhören und wörtlich zu nehmen:
- die Selbsteinschätzungen,
- die Ziele,
- die Perspektiven,
- die Qualität der Pläne,
- die geplanten Veränderungen und Entwicklungen,
- die Annahmen, was ist oder sein wird, wenn sich nichts
ändert und "alles bleibt, wie es ist",
- die Absicherungen gegen bekannte Risiken,
- die Absicherungen gegen höhere Gewalt,
- die erwarteten, befürchteten oder ignorierten
Schwierigkeiten,
- die noch ungelösten Probleme.
Mahnungen
Mehr Informationen erleichtern die Entscheidungen über die
Bonität nicht: Ganz im Gegenteil: Die spontane Einschätzung der
Bonität erscheint "nicht fundiert" zu sein. Wenn Zweifel entstehen,
sollten sie nur gegen konkrete Sicherheiten oder Absicherungen
gemindert werden, falls sie sich später als berechtigt erweisen
sollten.