51. Verteilung des Vermögens
Verteilung durch Rentabilität
Rentabilität von Massen
Es geht um hier um tabuisierte Betrachtungen von Massen.
In der Werbebranche werden die Zielgruppen auch als "Konsumvieh"
bezeichnet. Es bringt zum Ausdruck, wofür Massen sich rentieren:
- Massen folgen Herdentrieben: Was ein Idol vormacht, macht
die Masse nach. Es ist völlig egal, was es ist und worum es
geht. Je mehr das Individuum irgend ein bisheriges Tabu
überschreiten muss, um bewusst "zur Masse gehören" zu können,
umso leichter ist es mit der Masse manipulierbar. Bei Massen
genügt es also, die Gallionsfigur fürstlich auszustatten und sie
der Masse im bestmöglichen Licht erscheinen zu lassen. Die Masse
kauft, was das Idol vormacht. Egal, was es außer Geld noch alles
kostet.
- Niemand weiß, zu welchen Massen er bereits aufgrund seiner
soziodemographischen Daten zählt. Insbesondere die
Internettechnologien ermöglichen leicht, "Massen" zu bilden, von
denen niemand etwas erfährt, außer jenen, welche ihre Produkte
und Leistungen "auf die Masse" zuschneiden. Bekannte anonyme
Massen sind alle, die im Umgang mit als "Die..." bezeichnet
werden, wie "die Autofahrer", "die Jungen", "die Arbeitgeber",
"die Politiker", "die Wirtschaft".
- Massen lassen sich für die eigenen Zwecke manipulieren. Sie
lassen sich aufputschen (als Masse) und zu Handlungen verleiten,
welche die Individuen nur im Schutz der Massen trauen.
- Massen lassen sich "als Minderheiten" missbrauchen, die
"sich holen", was ihnen "die ..." verweigern. Was es ist und wie
es geht, wird der Masse "verkauft". Läuft die Masse dann los,
ist sie nicht mehr oder nur noch mit großer Gewalt aufzuhalten.
Sehr häufig fließt Blut. Die Vermarktung des Leides und das
Elends, das den verführten Minderheiten "bei ihrem Kampf"
zugefügt wird, festigt die Masse.
- Massen sind Mehrheitsbeschaffer. Ausgerechnet in Demokratien
kann sich es fatal auswirken, wenn ein (gegenwärtiger oder
künftiger oder Möchtegern) Tribun die Massen "hinter sich
bringt" und eine Mehrheit erhält. In der Regel sind dazu
einfache Sprüche und sehr allgemeine Auslobungen völlig
ausreichend. Es ist nahezu unmöglich, die Leere der
Versprechungen aufzuzeigen oder gar zu wiederlegen: Wo nichts
ist, kann auch nichts konkretisiert werden. Die Täuschungen der
Massen erfolgt in jedem Fall erst nach der Wahl oder "es bleiben
die anderen Schuld, dass die Benachteiligung bestehen bleibt."
- Massen sind kalkulierbar. Sollen viele Menschen ihr Hab und
Gut aufgeben und das Land und ihre Heimat verlassen, genügt es,
sie zu terrorisieren. Inzwischen ist das eine bevorzugtes Mittel
im Krieg: Die Menschen machen früher oder später "das umkämpfte
Land" frei, ohne dass es wirklich in einem "Krieg" erobert wurde
oder werden muss. Die Besetzung des "freiwillig" freigemachten
Landes durch die "Sieger" ist dann nur logisch.
- Massen sind unkalkulierbar. Damit sie niemals ihre unbändige
Macht gegen die Manipulateure und Führer richtet, werden den
Massen immer "Feindbilder" angeboten. Aus der Art und Weise, wie
die "Feindbilder" von den einzelnen Individuen übernommen und
"bekämpft" werden, lassen sich schließen, wo heimlicher oder
unheimlicher oder bereits gefährlicher Widerstand sich rührt und
es notwendig ist, "die Massen neu aufzumischen".
- Die Kosten der Massen lassen sich leicht auf Unbedarfte oder
Unbeteiligte oder Wehrlose übertragen. Die Massen können
"besetzen", "marschieren", "Widerstand leisten", erpressen,
erzwingen. Massen setzen sich vielfach über Recht und Gesetz
hinweg. Die Individuen empfinden dabei keinerlei
Unrechtsbewusstsein, sondern vielfach erst "die Stärke und die
Kraft", die von der Masse ausgeht.
- Massen sorgen nicht für sich selbst. Sie haben keine klaren
Grenzen und Begrenzungen. Wer innerhalb der Masse in Not gerät
und für die Zwecke der Masse nicht mehr geeignet ist, "wird
ausgespuckt", ausgegrenzt, isoliert: "Das ist seine Privatsache
(Privatmeinung). Damit haben wir nichts zu tun."
- Massen sind brüchig, unzuverlässig und nicht belastbar. Der
Aufwand, die Massen zu disziplinieren und "bei der Stange zu
halten", wird mit der Zeit immer größer. Früher oder später
bilden sich Untergruppierungen, die häufig zunächst die Massen
verdichten, dann jedoch auseinander triften, bis die Masse
schließlich auseinander fällt.
Die Kunst, die Massen für eine eigene Rendite zu nutzen,
beherrschen im Moment offenbar Medienunternehmen, Ideologen, Fanatiker,
Radikale und Weltverbesserer am besten. Eine Steuerung oder
Kontrolle ist "von außen" nicht möglich.
Der Kampf unter den Massen ist gnadenlos: Die Individuen "der
anderen Massen" werden oftmals als persönliche Feinde wahrgenommen.
auch wenn man sie nicht kennt. Dass sie "Menschen" sind oder sein
können, deren Würde zu beachten ist, kommt den Bornierten "nicht in
den Sinn". So verhalten sie sich dann auch. (Wechselseitig).
Massen können gezielt, geplant oder spontan riesige irreversible
Vermögensverschiebungen verursachen und bewirken. Sie können auch
riesige Vermögen unwiederbringlich zerstören, auch geistiges.
Es ist nicht möglich, eine Zugehörigkeit zu einer Masse zu
kündigen, aufzugeben oder zu widerlegen, wenn sie behauptet wird. Es
genügt ein Merkmal der Masse, um zu ihr zu gehören oder zu ihr
gerechnet zu werden.
Es ist nicht möglich, sich der Gewalt der Masse zu entziehen oder
sich dagegen zu wehren. Die größte Macht und damit der Gewalt der
Masse besteht in ihrer Strukturlosigkeit, die sie weder greifbar,
noch angreifbar macht. Angegriffen werden (können) immer nur
Individuen: sie machen die Masse jedoch nicht aus.
Die Strukturlosigkeit der Masse zeigt sich auch in ihrer
Fähigkeit, sich an alles und jedes anzupassen. Nahtlos, konturlos
und dennoch mit einer radikalen Abgrenzung: Wer nicht dazugehört,
ist Gegner, ob er will oder nicht und ob er davon weiß oder nicht.
Die Anonymität der Masse macht ohnmächtig.