HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital


Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital

51. Verteilung des Vermögens

VollbildVerteilung durch Liquidität

Betrachtungen

Ob die Liquidität ausreichend ist, zeigt sich immer aktuell und unmittelbar: Wenn die fälligen Zahlungen geleistet werden können, ist die Liquidität ausreichend, wenn nicht, dann treten Zahlungsstörungen auf. Das gilt es zu vermeiden. Als Mittel dienen die fristgerechten Finanzierungen der Zahlungsströme innerhalb von bestimmten Zeiträumen.

 

Zeitraumbetrachtungen der Liquidität

Zu unterscheiden sind:

  1. Liquidität des Alltags, (Parkgebühren, Einkäufe, Essen und Trinken). Als Zeitraum werden die Liquidität des Moments bis zu einem Monat angesehen.
  2. Liquidität der Zahlungsfähigkeit. Als Zeitraum eignet sich meistens ein Dreimonatszeitraum. Es geht um die Liquidität, um die erwarteten Rechnungen und Ausgaben bezahlen zu können.
  3. kurzfristige Liquidität; Zeitraum bis zu einem Jahr: Es geht oft um die Finanzierung des aktuellen Haushalts und der Art und Weise, wie die anfallenden Ausgaben mit den Einnahmen koordiniert werden und wie eventuelle Liquiditätsengpässe überwunden und überschüssige Liquidität vorübergehend geparkt werden können.
  4. mittelfristige Finanzierungen; Zeitraum bis zu vier Jahren. Es geht meistens um die Finanzierung von geplanten oder auch ungeplanten Anschaffungen und größeren Ausgaben, die in längeren Abständen immer wieder anfallen. Häufig sind es Reparaturen, Instandhaltungen, Erneuerungen, Ersatzbeschaffungen. Die Beschaffung und Bereitstellung der liquiden Mittel wird auf die voraussichtlichen Fälligkeiten der Zahlungen abgestimmt.
  5. langfristige Finanzierungen; Zeitraum bis zehn Jahren: Es geht in der Regel um Investitionen, für welche entsprechend langfristige Finanzierungsmittel beschafft und bereitgestellt werden. In der Regel werden die Rückzahlungsraten für die Finanzierungsmittel auf die Nutzungsdauer oder die Lebensdauer der beschafften, erstellten oder erzeugten Investitionsgüter abgestimmt.
  6. strategische Finanzierungen; Zeitraum über zehn Jahren, generationsübergreifend. Es geht um die Finanzierung von Erschließungen, Rückbauten, Renaturierungen, Urbanisierungen, Dämme, Verteidigung, Infrastruktur. Die Gesamtfinanzierung wird in der Regel auf Projekte verteilt, die innerhalb der jeweiligen Befristungen finanziert werden, häufig zu Lasten des jeweiligen aktuellen Haushalts.
  7. Objektfinanzierungen wie Immobilien, Maschinen, Fahrzeuge, Einrichtungen. Die Finanzierungen werden oftmals so gestaltet, dass -rechnerisch - die Kosten der Finanzierung durch - rechnerische - Erträge aus den Objekten bezahlt werden. Die Amortisation der speziellen Kredite soll also aus dem Ertrag aus den Objekten erfolgen.
  8. Projektfinanzierungen. Es werden Mittel bereitgestellt und nach Projektfortschritt freigegeben, um die durch das Projekt verursachten Kosten zu bezahlen. Zeichnen sich Projektstörungen ab oder wird erkennbar, dass die geplanten Projektkosten überschritten werden, wird die erforderliche Zusatzfinanzierung in den meisten Fällen nicht rechtzeitig gesichert. Die Liquiditätsengpässe werden sehr oft nicht frühzeitig erkannt oder vertuscht oder es werden "Fakten geschaffen", um die Geldgeber zu Nachfinanzierungen zu zwingen.
  9. Hilfseinsätze in Katastrophen. Die leistenden Organisationen und Personen verursachen durch ihre Hilfen zunächst Kosten in unbekannter Höhe, deren Finanzierung nur durch Rahmenvereinbarungen mit Gläubigeren und Trägern gesichert ist. Die Vereinbarungen erweisen sich oft als "Verträge zu Lasten Dritter", weil die zur Zahlung Verpflichteten keine wirksamen Steuerungsmöglichkeiten haben, die auf sie zukommende Summen zu begrenzen. Mitunter machen die Hilfen die Helfenden vermögenslos.
  10. Finanzierung von Ereignissen, Massenveranstaltungen. Für die einzelnen Kostenarten werden in der Regel bestimmte Summen finanziert, die im Normalfall auch ausreichen sollten und durch die erwarteten Einnahmen auch gedeckt werden (sollen). Durch höhere Gewalt, Fehler, Vandalismus, Unfälle, Sabotage oder Vorsatz können die Kosten explodieren oder die Einnahmen ganz oder teilweise ausfallen.

Fehler in den längerfristigen Zeiträumen schlagen immer auf die zeitlich kürzeren durch.

Liquiditätsreserven, die zur Verfügung stehen, jedoch für später fällige Zahlungen benötigt werden, werden oftmals für die kurzfristigen Zwecke "verbraten". Das fällt sehr oft erst auf, wenn die späteren Zahlungen fällig werden.