70. Erfolgsbilanz
Ausgleich von Aufwand und Ertrag
Es geht um die Erfolge, die gleichzeitig Misserfolge sind, und
Misserfolge, die gleichzeitig Erfolge sind. Häufig fallen Erfolge
und Misserfolge auf unterschiedlichen Ebenen, Orten oder Zeiten an.
Der Ausgleich wird manchmal erst bei einer Gesamtbetrachtung
offensichtlich.
Der Ausgleich kann unmittelbar oder aber wie meistens
zeitversetzt erfolgen: Entweder fällt der Aufwand vor dem Ertrag an
oder der Ertrag fällt an, bevor dafür zu leistende Aufwand zu
erbringen ist. Bei einer nur situativen Betrachtung bedarf es der
Aufmerksamkeit auf die Vorleistungen und Nachleistungen, sowie
Vorschüsse, Vorteile und Folgenutzen, die jeweils noch zu
berücksichtigen sind.
Den Ausgleich schaffen z.B.:
- die Geisteshaltung,
- die Werte,
- die Interessen,
- die Perspektiven
- die Rahmenbedingungen,
- die Wirtschaftlichkeit,
- die Ressourcen,
- die Verfassung,
- die Notwendigkeiten,
- die Dringlichkeiten.
Der Ausgleich ist niemals objektiv, sondern immer subjektiv und
von der jeweiligen Person oder Organisation aus zu beurteilen. Das
geschieht häufig durch Einschätzungen wie z.B.:
- Der Aufwand ist dem Ertrag angemessen.
- Der Ertrag entspricht dem Aufwand.
- Aufwand und Ertrag halten sich die Waage.
- Vorteile und Nachteile wiegen sich auf.
- Was zunächst erspart wurde, muss später aufgewendet werden.
- Was zunächst mehr kostet, gleicht sich mich späterem oder höherem
Ertrag aus.
- Der Mehraufwand ist dem Nutzen gleich.
- Ein Schaden, der größer als der Aufwand ist, wurde abgewendet,
begrenzt oder weniger wahrscheinlich gemacht.
- Risiken wurden abgewendet, begrenzt oder früher erkannt.
- Chancen wurden erkannt, erschlossen und genutzt.
Wird ein Zeitraum betrachtet, wird im Nachhinein oftmals
festgestellt z.B.:
- "Der Versuch war es allemal wert."
- "Außer Spesen nichts gewesen."
- "Viel Geschrei um nichts."
- "Der Berg kreiste und gebar eine Maus."
- "Aus einer Mücke einen Elefanten machen."
- "Wie gewonnen, so zerronnen."
- "Es war nur ein Strohfeuer."
- "Es erfolgte oder gelang ein Durchbruch."
- "Eine Tür geht auf."
- "Ein Problem ist gelöst."
Ungleichgewichte zwischen Aufwand und Ertrag sowie zwischen
wahrgenommenen Erfolgen und Misserfolgen werden situativ oder
"formell" ausgeglichen und der Ausgleich begründet mit z.B.:
- Die Folgeausgaben wurden reduziert.
- Die Folgenutzen wurden erhöht oder verlängert.
- Zusatznutzen werden erzielt oder ermöglicht.
- Der Verschleiß ist geringer.
- Die Qualität ist höher.
- Anfangserfolge werden stabilisiert.
- Übergang vom Prototyp in die Serie.
- Die Position ist gesichert.
- Die Übersicht ist bewahrt, wieder hergestellt oder
gesichert.
- Die Probleme und Schwierigkeiten erscheinen als lösbare
Aufgaben.
Da alle Prozesse weiterlaufen, ist der Ausgleich ist niemals
endgültig, sondern immer nur vorläufig und geschieht durch z.B.:
- Verrechnungen,
- Wiedergutmachungen,
- Aufrechnungen,
- Tausch,
- Leistungen gegen Gegenleistungen,
- "Eine Hand wäscht die andere."
- Verzicht,
- Einsichten,
- Neubewertungen,
- Neuorientierungen.
Mehraufwendungen oder ausbleibende oder geringere Erträge werden
oftmals zu "Erfolgen" aufgewertet. Vermutet, geplant oder
festgestellt wird z.B.:
- Überlastungen bleiben aus.
- Leerläufe, Minderauslastungen bleiben aus.
- Störungsarmut.
- Störungsfreie Kontinuität.
- Entwicklung von Routinen.
- Anpassung von Routinen,
- Ermöglichung von Neuem,
- Beendigung von Überholtem,
- Vereinfachungen,
- Beherrschbarkeit.
Der Ausgleich wird "hergestellt", unterstellt oder wahrgenommen
bei z.B.:
- Bereinigungen,
- Selektionen,
- Ausweitungen,
- Konzentration,
- Neuorientierung,
- Kontinuität,
- Stabilität,
- Übersicht,
- Zukunftssicherheit,
- Selbstlegitimationen, Selbstrechtfertigungen.