HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital


Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital

03. Beschreibungen von Grenzen, Grenzwächtern und Brücken.

Kapital als etwas Abgegrenztes.
1. Grenze: Grenze des Betrachtungsrahmens.

Die Grenze wird gebildet vom eigenen Horizont: Was innerhalb des Horizontes vorkommt, kann betrachtet werden.

Die Grenzen des Betrachtungsrahmens umfassen und berühren insbesondere:

  1. Grenze des Betrachtungsrahmens,
  2. Grenze zu meinem Eigentum,
  3. Grenze zu deinem Eigentum,
  4. Grenze zu niemandes Eigentum,
  5. Grenze zu aller Eigentum.

Der eigene Horizont ist eine Funktion des Individuums: Er ist wie er ist. Das Individuum kann ihn selbst weder wahrnehmen noch aus eigener Kraft verändern. Das ist ausschließlich den Einwirkungen "von dem Außen" vorbehalten.

Das Individuum kann niemals wissen, was der eigene Horizont ein- und ausschließt. Alle Individuen leben logischerweise in einer eigenen Welt.

Grenzwächter

Veränderungen des eigenen Horizontes und damit des möglichen Betrachtungsrahmens können die Individuen erschüttern. Sie entwickeln deshalb in der Regel erhebliche Manöver gegen Einwirkungen und Einflüsse von außen. An der Grenze werden dazu eine Reihe von Filter eingeführt und erhalten. Häufig sind es religiöse Orientierungen, Weltanschauungen, Glaubenssätze oder Erfahrungen, mit welchen "das Neue" mit dem Bestehenden und Vorhandenen verglichen wird.

Die Grenze ist nicht stabil, sondern stetig in Bewegung.

Was jedoch einmal in die Grenze überschritten hat, existiert. Es kann nicht mehr "nach Außen" abgeschoben. Der ursprüngliche Zustand der Nichtexistenz ist nicht herstellbar.

Brücken

Die Brücke scheint nur in eine Richtung zu funktionieren: nämlich "von außen nach innen". Nur dieser Teil kann auch Gegenstand einer Betrachtung sein.

Jener Teil, der "von Innen nach Außen" geht, ist weder wissbar noch erfahrbar, noch gestaltbar. Der Ausfluss fließt ins Nirgendwohin.

Typische Grenzkonflikte:

Streit um die Frage, ob es z.B. Gott gibt oder nicht: Gibt es ihn, kann er betrachtet werden. Er verliert seine göttliche Eigenschaft und wird zu einem Bestandteil des Horizontes des Individuums. Gibt es ihn nicht, kann er nicht betrachtet werden und gerade deshalb wird es ihn geben. Dieses Paradoxon aufzulösen, versuche ich nicht: Es ist eine meiner unendlichen Quellen für Denk-(Sport-)Übungen.