HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital


Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital

05. Eigentumswechsel - Nachfolge,
Bereicherung, Verarmung, Sozialisierung.

Kapital als etwas Abgegrenztes.Eigentumswechsel beim Betrachtungsrahmen.

Der Betrachtungsrahmen ist stetig in Bewegung. Er wird ständig und gleichzeitig sowohl erweitert als auch verkleinert, inhaltlich verändert, vergrößert und verkleinert. Und zwar für alle Betroffenen und Beteiligten, auch für jene, die davon nichts mitbekommen. So banal es klingt: Jeden Tag sterben Menschen, die für den bisherigen Betrachtungsrahmen standen und jeden Tag erblicken neue Menschen das Licht der Welt, die ihren eigenen Betrachtungsrahmen im Verlaufe ihres Lebens entwickeln werden.

Wege der Nachfolge beim Betrachtungsrahmen:

Die Natur hat für die Nachfolge offenbar vorgesehen z.B.:

  1. für den Geist: die Archetypen und die Talente,
  2. für die materielle Welt: die Gene und die Naturgesetze,
  3. für die Beziehungen: die Rollen und die Hierarchien,
  4. für den Alltag: die Erlebnisse und Erfahrungen.

Für die Individuen eröffnen sich dadurch die Wege zur Nachfolge beim Betrachtungsrahmen durch Erziehung, Lehre, Zusammenleben, Zusammenarbeit und den organisationalen Rahmen.

Wege zur Bereicherung des Betrachtungsrahmens:

Hier spielen die Zufälle, Beobachtungen, Erkenntnisse, Erlebnisse und Erfahrungen die größte Rolle.

Wege zur Verarmung des Betrachtungsrahmens:

Hier spielen der technischer Fortschritt, der letztlich zur Dequalifizierung und geistigen Verarmung der Individuen führt, die größte Rolle: Wichtige, ja überlebenswichtige Dinge werden verlernt, anders bewertet und schließlich von den Individuen und allen vergessen. (Dies ist lediglich eine Phänomenbeschreibung, keine Kritik am technischen Fortschritt!)

Wege zur Sozialisierung (Enteignung des Betrachtungsrahmens):

Mir fallen dazu die Wächter des "Richtig" und "Falsch", "Zulässig" und "Verboten" ein, die bestimmen wollen, können, dürfen oder müssen, was der Betrachtungsrahmen üblicherweise zulässt. Das können Gesetzgeber, die Vertreter der Politik, Religionen, Weltanschauungen, Lehren und Forschungen, Gesetzeshüter, Richter und anderes sein. Sie erweitern die individuellen Betrachtungsrahmen meist nur insoweit, bis der allgemeine vom Individuum erreicht ist. Anschließend disziplinieren sie die Individuen, den allgemeinen Betrachtungsrahmen nicht zu überschreiten.

Wege zur Sozialisierung (Entlastungen des Betrachtungsrahmens):

Der größte Anteil dürfte auf das Nichtwissen bzw. Nicht-wissen-Können fallen: Was nicht gewusst werden kann oder sich als falsches Wissen erweist, verändert den Betrachtungsrahmen. Das Falsche wird künftig nicht mehr berücksichtigt.

Der Betrachtungsrahmen wird auch entlastet durch Normen und Gesetze. Sie regeln und legen fest, was ansonsten durch Nachdenken, Versuch und Irrtum erschlossen werden müsste. Ferner sind es die individuellen und gemeinsamen Glaubenssätze, Überzeugungen, Verhaltensweisen, Rituale und Prozesse, die als richtig, oder falsch bewertet werden.

Ferner spielt die Hierarchie die Rolle, die Nachgeordneten zu entlasten, sich über Dinge den Kopf zu zerbrechen, die sie nichts angehen sollen, dürfen oder müssen: Die Hierarchie macht Setzungen und trifft entsprechende Entscheidungen, die für die Nachgeordneten als Betrachtungsrahmen gültig, d.h. "richtig" sind. Zu Hierarchen werden deshalb insbesondere solche Menschen (gewählt), die möglichst vielen eine Entlastung ihres Denkens durch Orientierungen für den Alltag bieten bzw. zumindest versprechen.