Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital

91. Sterben des Kapitals.

Der Betrachtungsrahmen stirbt.

Alle Betrachtungen erfordern

1. einen Fokus,
2. Aufmerksamkeit,
3. Konzentration,
4. Auswahl,
5. Aussonderung, was nicht dazuzugehören scheint,
6. Beobachtung,
7. Wahrnehmung,
8. Filter, Filterung,
9. Bewertung,
10. Bewertung.

Der Betrachtungsrahmen kann schleichend oder schlagartig sterben: Er wird hinfällig.

Merkmale für einen sterbenden Betrachtungsrahmen:

1. Das Interesse erlischt oder wendet sich anderen Betrachtungen zu.
2. Die Fähigkeiten zu den Betrachtungen schwinden.
3. Das Wissen zum Betrachtungsrahmen geht verloren, besteht nicht mehr.
4. Die Betrachtungen erbringen nichts Neues mehr: Die Aufmerksamkeit erlischt.
5. Das Betrachtete wird vereinnahmt.
6. Das Betrachtete verschwindet (im Hintergrund).
7. Das Betrachtete wird so erweitert, dass ein Fokus nicht mehr auszumachen ist.
8. Das Betrachtete wird weiter differenziert: Was bisher Mitte war, ist jetzt "nur noch" Umfeld.
9. Die Betrachtungen werden automatisiert und der Technik übertragen: Die Aufmerksamkeit wird nur noch auf eventuelle technische Signale gelenkt.
10. Das Betrachtete verliert seine Bedeutung.